Korbach, 2 Juni 2001Das jüdische Fest ShavuothLiebe Geschwister – der Friede Gottes sei mit euch! Unsere Hauptversammlung findet gemäß unserer Tradition seit vielen Jahren an Pfingsten statt. Ich weiß nicht, welche die ursprünglichen Gründe für die Wahl dieses Datums waren, aber ich kann euch sagen, dass es mir sehr gefällt. Es scheint mir, dass es im symbolischen Sinne genau der richtige Termin ist, um eine Versammlung zu organisieren. An Pfingsten feiern wir nämlich den Jahrestag des Sendens des Heiligen Geistes und der geistigen Geburt der Kirche. Es gibt jedoch auch einige weitere Gründe. Darüber möchte ich gerne mit euch sprechen. Deswegen soll das Thema unserer Betrachtung sein: Das jüdische Fest Shavuoth Das hebräische Wort, welches „Woche” bedeutet klingt: „ShaVuA”. Es ist abgeleitet von der Zahl sieben – hebräisch „SheVaA. Wir können uns sicherlich alle denken, warum. Eine Woche hat einfach sieben Tage. Shavuoth – die Bezeichnung dieses Festes – ist die Pluralform des Wortes „ShaVuA” und bedeutet „die Wochen”. Deswegen bezeichnen wir das Fest, welches auf diese Tage fällt, als ein Fest der Wochen. Der Logik des Zahlensystems der hebräischen Sprache nach könnten wir sagen, dass „die Wochen” eine Woche von Wochen sind, also sieben Wochen. Eine Beschreibung der Art und Weise, auf welche das Datum dieses Festes errechnet wird, bestätigt die Aussage, dass Shavuoth Woche von Wochen bedeutet. Im 3. Buch Mose 23:15-16 lesen wir: „Und ihr sollt für euch zählen von dem Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, an dem ihr die Garbe fürs Schwingopfer gebracht habt: es sollen sieben volle Wochen sein. Bis zum andern Tag nach dem siebten Sabbat sollt ihr fünfzig Tage zählen.” Diese Schriftstelle sagt aus, dass das Fest Shavuoth am fünfzigsten Tag nachdem man die Garbe als Schwingopfer gebracht hatte, stattfinden sollte. Das Schwingopfer brachte man drei Tage nach dem Passahfest dar, also am 16. Tag des Monats Nissan. Der fünfzigste Tag, vom 16 Nissan an gezählt, fällt immer auf den 6. Tag des jüdischen Monats Sivan. Bibelforscher sollten der Aufgabe des eigenständigen Ausrechnens des Termins dieses Festes gewachsen sein. Das Passahmahl feiern wir am Abend des 13. Nissan. Man sollte also drei Tage später anfangen, die sieben Wochen bis zum Fest Shavuoth zu zählen. Wenn wir von dem dritten Tag nach dem Passahmahl an, also dem Tag der Auferstehung Jesus Christus, sieben Wochen zählen, erhalten wir das Datum des Festes Shavuoth. In diesem Jahr haben wir das Passahmahl am Freitag, den 6. April gefeiert. Der Tag der Auferstehung Jesus fiel also auf Montag, den 9. April. Sieben Wochen vom 9. April fällt dieses Jahr auf Montag, den 28. Mai. Genau an diesem Tag haben die Juden auf der ganzen Welt das Fest Shavuoth gefeiert. Das Fest Shavuoth, ähnlich wie das Passahfest, steht in besonderer Beziehung zu der Herausführung der Israeliten aus der ägyptischen Gefangenschaft. Aus dem 2. Buch Moses 19:1 lernen wir, dass am ersten Tag des Monats Sivan die Israeliten am Fuß des Bergs Sinai ankamen. Einige Tage lang dauerten die Vorbereitungen und die Reinigungen und genau am sechsten Tag des Monats Sivan, am fünfzigsten Tag der Wanderung Israels, erschien Gott auf dem Berg Sinai und verkündigte die Zehn Gebote – seine große Verfassung. Kein Wunder also, dass Gott gerade diesen Tag, den fünfzigsten Tag nach der Auferstehung Jesus ausgewählt hat, zur erneuten Offenbarung seiner Macht durch das Herabsenden des Heiligen Geistes auf 120 Mitglieder der ersten Gemeinde Jerusalems. Lasst uns einige Verse lesen, die das Fest Shavuoth beschreiben: 3. Mose 23:16-22: „Dann sollt ihr dem HERRN ein neues Speisopfer darbringen. Aus euren Wohnungen sollt ihr Brot fürs Schwingopfer bringen, zwei von zwei Zehnteln Weizengrieß sollen es sein, gesäuert sollen sie gebacken werden, als Erstlinge für den HERRN. Und ihr sollt zu dem Brot hinzu sieben einjährige Lämmer ohne Fehler darbringen und einen Jungstier und zwei Widder, sie sollen ein Brandopfer für den HERRN sein, dazu ihr Speisopfer und ihre Trankopfer: ein Feueropfer als wohlgefälliger Geruch für den HERRN. Und ihr sollt einen Ziegenbock zum Sündopfer opfern und zwei einjährige Lämmer zum Heilsopfer. Und der Priester soll sie schwingen mit dem Erstlingsbrot als Schwingopfer vor dem HERRN, mit den zwei Lämmern; sie sollen dem HERRN heilig sein für den Priester. Und ihr sollt an eben diesem Tag einen Ruf ergehen lassen – eine heilige Versammlung soll euch sein. Keinerlei Dienstarbeit dürft ihr tun: eine ewige Ordnung in all euren Wohnsitzen für eure Generationen.” – 3Mo 23:16-21 5. Mose 16:9-12: „Sieben Wochen sollst du dir abzählen. Von da an, wo man beginnt, die Sichel an die Saat [zu legen], sollst du anfangen, sieben Wochen zu zählen. Dann sollst du das Fest der Wochen [Shavuoth] für den HERRN, deinen Gott, feiern, je nach der freiwilligen Gabe deiner Hand, die du geben wirst, so wie der HERR, dein Gott, dich segnen wird. Und du sollst dich vor dem HERRN, deinem Gott, freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit, der in deinen Toren [wohnt], und der Fremde und die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte [wohnen], an der Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. Und du sollst daran denken, daß du Sklave in Ägypten warst, und sollst diese Ordnungen bewahren und tun.” – 5Mo 16:9-12 5 Mose 16:16 gibt an, dass das Fest Shavuoth, neben dem Passahfest und dem Laubhüttenfest, zu den drei Wallfahrtsfesten zählte, die man an jenem Ort gefeiert werden sollten, welchen Gott sich zum Bau einer Tempel auserwählen würde. „Dreimal im Jahr soll alles bei dir, was männlich ist, vor dem HERRN, deinem Gott, erscheinen an der Stätte, die er erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der Wochen und am Fest der Laubhütten. Und man soll nicht mit leeren Händen vor dem HERRN erscheinen:” Darüber hinaus werden im 4. Buch Moses 28:26 weitere Festopfer beschrieben, welche am Tag des Festes Shavuoth dargebracht werden sollten. Laßt uns die Informationen, welche uns die erwähnten Verse geliefert haben, zusammenfassen: Ein bezeichnendes Element des Festes Shavuoth war das Schwingopfer zweier gesäuerter Brote. Im Allgemeinen war das Opfern gesäuerter Brote verboten: „Alles Speisopfer, das ihr dem HERRN darbringt, darf nicht aus Gesäuertem gemacht werden;” – 3Mo 2:11 (s.a. 2Mo23:18, 2Mo 34:25, 3Mo 6:17). Es gab nur zwei Ausnahmen dieser Regel. Eine der Ausnahmen betraf das Opfern zweier ungesäuerter Brote am Tag des Festes Shavuoth. Das Opfern des gesäuerten Brotes schien ein Gegengewicht zu dem 50 Tage vorher gefeierten Passahfest zu bilden. Vor dem Passahmahl sollte man aus den israelischen Höfen jeden Sauerteig entfernen und sieben Tage lang nur ungesäuertes Brot essen. Nach dem Fest der ungesäuerten Brote durfte man wieder gesäuertes Brot essen, der Sauerteig durfte aber nicht aus der Zeit vor dem Passahmahl stammen. Den alten Sauerteig sollte man nämlich vor dem Fest entfernt haben. Die sieben Tage des Festes der ungesäuerten Brote waren unter anderem auch eine Zeit des Wartens bis neuer Sauerteig fertig war, welchen man dann bis zum nächsten Passahfest immer wieder zum Brotbacken verwenden konnte. Beim Fest Shavuoth brachte man aus neuem Mehl, aus neuer Ernte gebackenes Brot als Opfer. Der Sauerteig für diese Brote durfte nicht aus der Zeit vor dem Passahmahl stammen. Für die neue Ernte musste man neuen Sauerteig zubereiten. Auch dafür waren diese 50 Tage notwendig. Diese Gesetze helfen uns, die Worte des Apostels Paulus aus dem 1. Brief an die Korinther 5:6-8 besser zu verstehen: „Wißt ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja bereits ungesäuert seid.” An die symbolische Bedeutung des Sauerteiges knüpfte Jesus an in einem Gleichnis aus dem Matthäusevangelium 13:33: „Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.” Drei Maß Mehl ist eine große Menge. Wahrscheinlich entspricht es etwa 30 Litern. Zum Vergleich möchte ich erwähnen, dass ein Laib Brot, das 1 Kilogramm wiegt, aus etwa einem Liter Mehl gemacht wird. Das bedeutet, dass die Menge Mehl, welche der Frau aus dem Gleichnis zum Brotbacken zur Verfügung gestellt worden war, für etwa 30 Laibe Brot gereicht haben muss. Die Familien waren damals groß und Brot wurde sicherlich nur einmal pro Woche gebacken. Darüber hinaus war Brot in den damaligen Zeiten wichtigster Bestandteil der Ernährung. Zu dieser riesigen Menge mischte die Frau nur ein kleines Stück des vom letzten Brotbacken übriggebliebenen Teiges. Dieses kleine Stück reichte aus, um das ganze Gefäß durchzusäuern. Sie tat es natürlich nicht, um 30 Liter Mehl zu verderben. Hätte sie den Sauerteig mehrere Tage über in einem verschlossenen Behälter liegen lassen, wäre er nicht mehr gut gewesen. Das Gleichnis sagt uns nicht, was die Frau mit dem Sauerteig gemacht hat. Wir können uns jedoch denken, dass sie nach ein Paar Stunden aus dem Teig Laibe geformt hat, sie in den Ofen gebracht hat und duftendes, gutes Brot gebacken hat, der demjenigen glich, welcher am Tage des Festes Shavuoth geopfert wurde. Bei einer Gelegenheit sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei.”- Lk 12:1. Säure bringen wir zurecht mit etwas schlechtem in Verbindung, mit Sünde, Heuchelei, falschen Lehren oder Schlechtigkeit. Apostel Paulus erklärt in 1Ko 5:8: „Darum laßt uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit”. Dennoch sollten die Brote für das Fest Shavuoth Säure enthalten. Wir glauben auch nicht, dass die Frau aus dem Gleichnis Jesus 30 Liter Mehl verderben wollte. Seit der Zeit Noahs befinden sich überall Bakterien, die Gärungsprozesse bewirken. Es ist unmöglich, sie zu entfernen. Der Brotteig würde auch ohne Zusatz des alten Sauerteigstücks sauer werden. Die einzige Möglichkeit, die Gärungsprozesse aufzuhalten, ist durchsäuerte Mehl zu backen. Ähnlich ist es mit der Sünde. Seit der Zeit Adams gibt es sie überall, in jedem von uns. Man kann nicht vor ihr flüchten. Wir erben sie von unseren Eltern, finden sie in unserer Umgebung wieder. Die Bakterien der Sünde und des Übels sind überall. Sogar der Himmel ist nicht frei von ihnen. Erst recht nicht unsere Häuser und Versammlungen. Ein Mensch, der vor Gott steht und von seiner Unschuld und Sündenlosigkeit überzeugt ist, betrügt entweder sich selbst oder ist ein Heuchler, der Gott zum Lügner macht (1 Joh 1:8-10). Wir sind Sündiger und wir müssen die Gewissheit der eigenen Sünde als Opfer vor Gott bringen. Nicht die Sünde an sich, sondern das Bewusstsein der Sünde. Wir haben bereits gesagt, dass es zwei Ausnahmen der Vorschrift gibt, die besagt, dass gesäuertes Brot nicht als Opfer gebracht werden soll. Eine dieser Ausnahmen haben wir bereits kennen gelernt – das waren die Brote beim Fest Shavuoth. Es bleibt aber noch die andere. 3 Mose 7:11-13 spricht darüber: „Und dies ist das Gesetz des Heilsopfers, das man dem HERRN darbringt: Wenn man es zum Dank darbringt, so bringe man zu dem Dankopfer hinzu ungesäuerte Kuchen dar, mit Öl gemengt, und ungesäuerte Fladen, mit Öl gesalbt, und Weizengrieß, [mit Öl] eingerührt, Kuchen, gemengt mit Öl. Außer den Kuchen soll man gesäuertes [Brot] als seine Gabe darbringen zu seinem Dank-Heilsopfer.” In unseren Händen, die wir zu Gott strecken, sollten wir das Gefühl der Schuld wiegen. Ein Sündenbekenntnis, das den Sohn Gottes getötet hat, das so vielen Menschen, unseren Nächsten und Freunden Schmerz zugefügt hat. Lasst uns dieses mit Säure gebackenes Brot immer vor Augen haben, damit wir uns nicht einmal für einen Moment stark und selbständig fühlen. Damit wir nicht so zu Gott beten, wie ein Pharisäer, der dafür dankte, dass er nicht so schlecht und sündig ist, wie der Zöllner, der neben ihm betete. Lasst uns lieber uns auf die Brust schlagen und mit den Worten jenes Zöllners rufen: „O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!” – Lk 18:13. Wir dürfen das Dankopfer nicht bringen ohne Sünde bekannt zu haben. Wenn wir das tun, setzen wir unseren geistigen Organismus einer Gefahr der Entwicklung der Pest des Hochmuts und der Heuchelei aus. Ein Mensch, der Gott dankt, fühlt sich in einem gewissen Maße besonders. Gott hilft doch nicht allen Menschen und mir hat er geholfen. Das ist eine Auszeichnung. Deswegen besagte die Vorschrift der Torah, dass man zusammen mit einem solchen Dankopfer unbedingt ein gesäuertes Brot bringen sollte, obwohl man es bei anderen Opfergaben nicht tun durfte. In unseren Danksagungen sollten wir daran denken, dass wir eine Auszeichnung Gottes nicht verdient haben und das, was wir bekommen Gnade und Barmherzigkeit ist. Wenn wir diese Vorschriften anschauen, können wir sogar behaupten, dass das Auftreten von Sünde in uns und um uns herum eine Notwendigkeit ist, eine traurige und unangenehme Erscheinung zwar, aber eine Notwendigkeit zugleich. Ohne den Kontakt mit Sünde kann man Gott kein vollkommenes Opfer bringen. Wisst ihr, Geschwister, vor kurzer Zeit hat sich herausgestellt, dass ich eine Allergie habe. Der Organismus, dem in unserer sterilen Welt der westlichen Zivilisation der Kontakt mit der Welt der Bakterien und Mikroorganismen vorenthalten wird, reagiert auf Pollen so, als seien sie eine Gefahr für ihn. Diese Überempfindlichkeit des Immunsystems ist eine Krankheit, die uns sehr plagen kann und in Extremfällen sogar den Tod bewirken kann. Ähnlich ist es mit der Sünde. Eine Neue Schöpfung, die in sterilen Verhältnissen des mangelnden Kontakts mit der Welt des Bösen und der Sünde erzogen würde, wäre nicht in der Lage, gute und schlechte, kleine und große Dinge voneinander zu trennen. Genau deswegen fangen die Mitglieder kleiner und hermetisch verschlossener Religionsgemeinschaften nach einer Weile an, sich um Lappalien zu streiten und verletzen einander bei kleinsten Konflikten. Das natürliche Abwehrsystem gegenüber Fehlern und Sünde wird überempfindlich und reagiert auf Pollen der Blüten aus dem Garten Gottes so, als seien sie gefährliche Bakterien der Sünde und des Übels. Lasst uns noch einmal zum Schwingopfer des Festes Shavuoth zurückkehren. Wir verstehen jetzt besser, warum die Opfergaben bei diesem Fest Säure enthalten sollten. Aber warum brachte man zwei Brote als Opfer? Das Fest Shavuoth ist der Jahrestag zweier wichtiger Ereignisse in der Geschichte der Erlösung: Die Offenbarung Gottes auf dem Berg Sinai und das Senden des Heiligen Geistes in Jerusalem. Diese zwei großen Ereignisse haben dazu geführt, dass wir das wunderbare Brot des Wortes Gottes in den Händen halten können. Auf dem Sinai wurde der Aufzeichnung der Torah, der Propheten und der Schriften ein Anfang gesetzt und die durch den Heiligen Geist erleuchteten Jünger Jesus haben für uns das sogenannte Neue Testament niedergeschrieben. Jemand möge jedoch entgegnen: Wie kann das sein! Das Brot des Wortes Gottes ist doch ungesäuert, es enthält keine Säure des Irrtums und der Heuchelei! Das ist richtig. Es waren jedoch nicht Gott und nicht Jesus, die für uns die kostbare hebräische und griechische Bibel aufgezeichnet haben. Es waren ihre hervorragenden und dennoch unvollkommenen und teilweise vielleicht auch sündigen Diener: die Propheten und die Aposteln. Gott hat mit Seinem Finger nur zehn Worte auf die Steintafeln geschrieben und Jesus hat nur Worte in den Sand geschrieben, deren Inhalt wir bis heute nicht kennen. Dafür lesen wir die Worte Moses, des demütigsten Menschen auf Erden, der dennoch auch einen Fehler begangen hat. Gerührt lesen wir in den Psalmen Sündengeständnisse Davids, 30 Prozent des Neuen Testaments wurden von einem ehemaligen Verfolger und vielleicht sogar Mörder – Paulus – verfasst. Ehre sei Gott dafür, dass Er uns zwei so wunderbare Brote gegeben hat. Wir sprechen von zwei großen Offenbarungen Gottes auf dem Berg Sinai und in Jerusalem. Gott heiligte bei diesen Ereignissen nicht Bücher sondern Menschen. Am Fuß des Bergs Sinai wurde das Volk Israel gesalbt, welches bis heute, also drei ein halb Tausend Jahre lang, von jenem zeugt, der es auserwählt hat. Im Obersaal in Jerusalem wurden die ersten 120 Christen geheiligt und durch sie ein Ansatz für die Berufenen des Evangeliumszeitalters geschaffen. Diese zwei Völker dienen heute Gott getrennt, jedes auf die eigene Art- und Weise. Es kommt jedoch eine Zeit, die Zeit des fünfzigsten Tages, in welcher diese beiden Brote sich in der Hand des höchsten Priesters Jeshua befinden werden und er wird sie vor Gott wiegen als sein Eigentum. Zwei Ölbäume, zwei Leuchter, zwei Zeugen – Israel und die Kirche, durch den Dienst des zweiten Josuas vereint, werden Schulter an Schulter Licht für die Völker bringen, einen wundervollen Tempel auf Zion erheben. Lasst uns nicht warten bis Gott alles für uns erledigt. Wenn Er die Absicht hat, etwas zu tun, dann lasst uns beten und uns bemühen, heute schon im Einklang damit zu leben, was Er zukünftig vollbringen wird. Wenn Jeshua uns in seinen Armen wiegen möchte, zusammen mit dem anderen Brot, welches vor Tausenden von Jahren, am ersten Tag der Pfingsten, am Berg Sinai auserwählt und geheiligt worden ist, dann lasst uns heute keinen Trennstrich zwischen uns und Israel ziehen und lasst uns nicht sagen: „Ich danke Dir, Gott, dass ich nicht so bin wie diese da”. Lasst uns in Demut die eigenen Sünden bekennen und uns freuen, dass der große fünfzigste Tag naht, der Tag der Erholung, an welchem Israel zusammen mit der Kirche der Welt mit einem wohlschmeckenden und nahrhaften Brot aus der neuen Ernte der sich langsam zu Ende neigenden Erntezeit dienen wird. Möge Gott zulassen, dass dieser Tag uns auf den Knien vorfindet, in einem opfervollen Dienst für alle, die durch den Herrn erwählt worden sind. Amen. Daniel Kaleta |